Betreff: Geld & Finanzen +++ Newsflash 29/01 +++ Datum: Thu, 19 Jul 2001 17:37:16 +0000 Von: newsflash@newsflash.de Alternative Energien: Wie Anleger davon profitieren können Wenn der Bauer Kristian Harms in seinen Stall geht, freut er sich: Seine Schweinemast zahlt sich aus. Die Viecher stehen gut im Futter und selbst aus ihrem Mist macht der Landwirt aus Mecklenburg-Vorpommern noch Geld: Sobald das Güllebecken voll ist, setzt er sich auf den Traktor und bringt die tierischen Abfälle ins nahe Biokraftwerk von Neubukow. Dort wird aus der Biomasse Strom und Wärme erzeugt. Und als Dank darf Bauer Harms den Abfall des Kraftwerks wieder mitnehmen: Hochwertigen Dünger, der nicht einmal stinkt. Das Beispiel zeigt: Energiegewinnung und Umweltschutz müssen keine Gegensätze sein. Und es zeigt, dass kleinere Kraftwerke vor Ort oftmals die sinnvollste Lösung sind. Gerade die Energiekrise in Kalifornien hat die Schwächen einer zentralen, von einigen wenigen Großkraftwerken abhängigen Stromversorgung deutlich gemacht: Weil zwei große Stromversorger praktisch pleite sind, lagen in den vergangenen Monaten ganze Landstriche immer wieder im Dunkeln. Die Prognosen der Experten sind deshalb eindeutig: Die Energiebranche wird sich weg von einer zentralen und hin zu einer dezentralen Energieversorgung entwickeln. Das heißt: Statt wenigen Großkraftwerken werden künftig viele kleine Power-Stationen für den Saft aus der Steckdose sorgen. Die Bank of America schätzt, dass der Markt für dezentrale Energieversorgung in den nächsten zehn Jahren weltweit von 20 auf 100 Milliarden Dollar steigen wird. Vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer sind "attraktive Märkte", heißt es in einer Studie der Sustainable-Asset-Management-Group aus Zürich. Begründung: Den ärmeren Ländern fehlt schlichtweg das Geld, um in den Bau großer Kraftwerke investieren zu können. Doch auch die Industrienationen benötigen dank des Einsatzes modernster Techniken in jedem Lebensbereich immer mehr Energie. So verbraucht beispielsweise ein Taschencomputer so viel Strom wie ein Kühlschrank, sofern man die Server und Computer, die für das Herunterladen von Stadtplänen oder Aktienkursen nötig sind, in die Energierechnung mit einschließt. www.finanzen.net