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Mexiko
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Mexiko - Halbinsel Yucatan - Erlebnisse einer Rundreise
mit einer Woche All Inclusive im Hotel Occidental Grand Flamenco
Cancun - Chichen Itza - Uxmal - Palenque - Tulum

"ein Reiseführer, der sich von anderen völlig abhebt.. unterhaltsam geschrieben.. kurze Sätze.. herzerfreuende Kleinigkeiten/Details.. benötigte Gepäckstücke.."

mit Tipps zum Thema alternative Medizin..

103 Seiten, 88 Abbildungen

Inhalt:
Vorwort, Kurzgeschichte Mexikos, Währung, Rundreise - Cancun - Valladolid - Chichen Itza - Kloster in Izamal - Merida - Celestun - Hazienda Yaxcopoil - Kabah - Uxmal - Campeche - Tabasco - Palenque - Agua Azul - Chicanna - Kohunlich - Chetumal - Lagune von Bacalar - Felipe Carillo Puerto - Tulum - Hotel Occidental Grand Flamenco - Naturpark Xcaret, Vor/Nachteile Mexikos, Checkliste: Was nehme ich mit

Ziel Land und Leute des Landes der Maya kennenlernen (Meiers Weltreisen)
Wann 5.10. - 21.10.2003
Beteiligte Matthias Weisser, Markus Weisser, Reisegruppe
Anreise S-Bahn: Taufkirchen -> München
Bahn: München -> Frankfurt
Flug: Frankfurt -> Cancun mit LTU und zurück
Reiseroute Cancun -> Valladolid -> Chichen Itza -> Kloster in Izamal -> Merida -> Celestun -> Hazienda Yaxcopoil -> Kabah -> Uxmal -> Campeche -> Tabasco -> Palenque -> Agua Azul -> Chicanna -> Kohunlich -> Chetumal -> Lagune von Bacalar -> Felipe Carillo Puerto -> Tulum -> Hotel Occidental Grand Flamenco -> Naturpark Xcaret
Impfungen keine durchgeführt
Währung Dollarreiseschecks auf der Bank gegen mexikanische Pesos eintauschen
angezogen normale leichte Kleidung
Erfahrungen Weites Land mit teilweise noch herrlich unberührter Natur und noch vielen unentdeckten Kulturschätzen der Maya. Freundliche Menschen mit Eigeninitiative, wenig Arbeitslose, der Kunde ist noch König, auf den Autobahnen wenig Verkehr, frische Früchte, tolle weiße Sandstrände, Märkte mit Obst, Kokosnüssen, Chili, Vanille, Tortilla-Maschinen, preisgünstiges Silber, Hängematten, tolle Wasserfälle bei Agua Azul, viele Handys, leider zum Teil viel amerikanisiert: Kaffee, Cornflakes, Wal-Mart, Mc-Donalds..
Finanzielles Kokosnüsse. Chili-Pulver. Trinkgelder für Führer/Busfahrer einkalkulieren.
Tipps Feilschen möglich/erwünscht, leckere frische Früchte, wirklich guter Reiseführer, Pullover nicht gebraucht
aufgeschrieben im Januar 2003 aus den Notizen vom Oktober 2003  © 2004-2022 Matthias Weisser

Mexiko Karte
Von Cancún aus geht die Reise mit dem Bus über Valladolid zu den Bauwerken von Chichén Itzá und dann über Izamal und Mérida zur archäologischen Anlage bei Uxmal/Kabáh. Bei Celestún besichtigen wir ein Stück Urwald und Mangrovenwald. Über Campeche, Champotón fahren wir durch die Provinz Tabasco nach Palenque und dann weiter über Chicanná, Kohunlich, Chetumal, die Lagune von Bacalar und Felipe Carillo Puerto nach Tulúm. Nach 1 Woche im Hotel Occidental Grand Flamenco Xcaret geht es über Cancún zurück nach Deutschland.

Textauszug . . .

3. Tag: Dienstag 7. Oktober - Chichén Itzá, Izamal
Cancún -> Fahrt über Valladolid, Chichén Itzá: Observatori-um/Ballspielplatz/Pyramide, Kloster in Izamal, Mérida
Um 6:13 klingelt das Telefon. Es ist der "Wakeupcall", der Weckruf - in englisch - von einer echten menschlichen Stimme.

Mein Unterhemd ist wieder trocken. Der Rasierer braucht einen Adapter für die US-Steckdose. 120V beträgt die Spannung hier. Die 60Hz surren etwas schneller als die 50 bei uns in Europa. So wird man hier schneller fertig.

3 Restaurants/Bars gibt es im Hotel. Die Getränke sollen ziemlich teuer sein. Uwe erwähnte ein Bier für 38 Pesos, was etwa 3.8€ entspricht. In einem etwas weiter entfernter liegenden Restaurant könne man dafür gut essen. Wer Getränke von draußen ins Hotelzimmer mitbringt oder den Pizzaservice bestellt bezahlt bei Entdeckung saftige Strafgebühren, deren Höhe im Hotelverzeichnis nachzulesen ist. Für eine Flasche importierter Spirituosen werden 222 Pesos verrechnet. Hinzu kommen 15% Bedienungszuschlag. Es lohnt sich also nicht unbedingt den Service der Hotelgastronomie zu plump zu umgehen.

Der Zimmerservice umfasst 41 Positionen und die Pizzas von 42 bis 61. Das kontinentale Frühstück steht mit 48 Pesos auf der Liste. Die kleine Pizza "Hawai" soll 58 Pesos, die große "Cancún" mit Krabben, Zwiebeln, Shrimps und Mozarella 95 Pesos kosten. Wer mehr über das Hotel im Internet erfahren möchte: www.radissoncancun.com
Einkaufen kann man jeden Tag in der Stadt oder in der Hotelzone - von 10-22:00. Die öffentlichen Busse fahren rund um die Uhr und halten nur auf Zeichen. Die Taxis haben keinen Taxameter und so gilt es - um spätere Missverständnisse zu vermeiden - vor der Fahrt einen Preis auszuhandeln.

Die Flasche mit dem destillierten Leitungswasser aus der Kaffeemaschine nehmen wir mit. Den Koffer vor die Türe. Uwe hat uns eingeschärft nichts im Schrank-Tresor zu vergessen.

Hinunter zum Frühstücksbüffet: Die Auswahl erschlägt einen fast: Warmes und kaltes Büffet, frische Früchte, Säfte, verschiedene Brotsorten und vieles mehr. Auf dem Tisch steht ein kleiner Kaktus und aus den Lautsprechern tönt klassische Musik.

Um 7:45 treffen wir uns am Bus zum Kofferzählappell und pünktlich um 8:00 startet die Rundreise. 36 Interessierte umfasst unsere Reisegruppe und Uwe und Alfred als Reisebegleiter nutzen die Fahrzeit uns etwas über Land und Leute zu erzählen.

Die Autobahn ist gebührenpflichtig. Erst 1993 begann man mit dem Bau. Davor gab es eine 330km lange Landstraße. Normalerweise darf man bis zu 110km/h schnell fahren, unser Bus jedoch nur 95.
Flüsse und Bäche gibt es in diesem Gebiet hier nicht, dafür aber Grundwasser, Rehe, Gürteltiere, Schlangen und natürlich Cucarachas - Küchenschaben, die sogar fliegen können.

Die Mayas konnten Sonnen- und Mondfinsternis vorhersagen. 100000 Menschen sollen zu den Zeiten der spanischen Eroberer hier in Mexiko gelebt haben. In London waren es damals nur etwa 60000. Montezuma schickte wertvolle Geschenke und Gold an Cortes, der dadurch neugierig wurde mehr zu sehen. Die Geschichte endete grausam. Und mit Palenque verschwand später eine ganze Stadt im Urwald.

Im Stadtzentrum (genannt Zócalo) von Valladolid machen wir 20 Minuten Pause, um den hübschen Park anzusehen. Es gibt auch einen kleinen Markt. "Immer handeln", sagt Uwe. Aber wie bei vielem muß man es ja nicht übertreiben.

Nun geht es 50km über die alte Landstraße - vorbei an einem Gefängnis, einer Mayahütte und einem Maisfeld. Mais wird hier angebaut, um die "Tortillas" herzustellen, die flachen Fladen aus Maismehl und Wasser, die es auch bei uns in Deutschland problemlos zu kaufen gibt. Uwe meint, dass es mit türkischem Weißmehl nicht klappen würde.

11:17 treffen wir in Chichén Itzá ein, der am besten restaurierten Maya-Stätte Yucatáns. Der Eintrittspreis von 11.5€ ist bei uns im Reisepreis enthalten.

In den Tempeln findet man eine natürliche Geometrie vor. Die Zahl 1.6 steckt in der Spirale, die Uwe zur Verdeutlichung um den Hals trägt. Und auch der magische Winkel von 18° tritt immer wieder in Erscheinung. Die natürliche Geometrie wirke aufbauend im Gegensatz zur heutigen - eher destruktiven - Technik. Auf diese Zusammenhänge wies der Naturforscher Viktor Schauberger bereits 1930 hin. Ob wirklich alles Neue immer Fort-Schritt für die Menschen bedeutet? Manchmal entfernt man sich zu weit von der Natur und so sei es besser wieder einen Schritt zurück zu gehen.

Sicher gab es Menschenopfer bei den Maya, aber laut Uwes Aussagen wurden sogenannte Götterboten geopfert, die man ein Leben lang auf ihre Mission vorbereitet hatte.

Gegenüber liegt das "Observatorium", eine Art Sternwarte. Der Baum hier hat ganz rauhe Blätter - mexikanisch heißt er wohl "Ciricote". Uwe spricht von Schmirgelpapier und wir werden später noch einen Handwerker kennenlernen, der mit eben diesen Blättern seine Holzreliefs bearbeitet.

Der große Spielplatz wurde recht gut restauriert. Hier soll "Pelota" - das Ballspiel gespielt worden sein, wobei der schwere Ball nur mit Ellbogen, Knie, Hüfte oder Schulter berührt werden durfte. Hände und Füße waren tabu. Der Spieler versuchte mit dem Ball durch eine der hohen runden Öffnungen links oder rechts entsprechend der heutigen Tore zu treffen. Die Anlage Chichén Itzá besaß ursprünglich 9 solcher Plätze.
Uwe erklärt uns die Grundzüge des Mondkalenders der Maya:

13 Vollmonde=Mondphasen ergeben ein Jahr. Jesus und seine Jünger waren zusammen 13. König Artus und die Ritter der Tafelrunde: 13. Der Mensch hat 12 Gelenke und 1 Wirbelsäule: 13.

Die 4x5=20 Zinnen könne man sich als die 4x5=20 Aminosäuren im Körper vorstellen. 4 Hauptgelenke x 5 Finger=20. 4 Gruppen zu 5 Tagen=20

Und wenn man nun die beiden Zahlen multipliziert: 13x20 ergibt 260. 260 Tage dauert es von der Zeugung bis zur Geburt eines Kindes. Es gibt also natürliche Zyklen, die auf der Zahl 13 basieren. Uwe spricht vom "Tzolkin", dem heiligen Kalender der Maya und vom Webstuhl der Zeit. Mehr dazu unter www.maya.at und www.indianer-welt.de/meso/maya/ .

Alle astronomischen Daten inclusive der 18°-Winkel seien aus der Pyramide "El Castillo" mit den 91 Stufen abzulesen, die wir nun besteigen.

Von oben hat man einen guten Überblick über das Gelände und den Tempel der Krieger mit der Gruppe der tausend Säulen.

Anschließend gehen wir die 400m hinüber zum Wasserloch (Cenote), in dem angeblich Menschen geopfert worden seien. Uwe hält diese Behauptung für nicht schlüssig, da die Maya aus diesem Reservoir ihr Trinkwasser bezogen und Leichen im Wasser ein Trinken unmöglich gemacht hätten.

14:40 fahren wir nun weiter zum Mittagessen. Wer nicht daran teilnehmen möchte, gewinnt Zeit auf eigene Faust etwas herumzuschauen. Wir erwerben eine Literflasche Wasser für 7 Pesos und machen einen Abstecher zur Schule am Ende der Straße, wo wir von den Schülern in ihrer Pause recht freundlich begrüßt werden.

2 unserer Reisegruppe essen Hühnchen in einem einfachen, offenen Gasthaus und bezahlen zu zweit nur 50 statt der 100 Pesos, die eine Person im Restaurant bezahlt hätte. Das Huhn liegt ganz flach auf dem Grillrost und der Schnaps schmeckt ein wenig nach Anis.

Kurz kommt ein kleiner Regenschauer herunter und so zieht es uns wieder in Richtung Bus. 15:45 passieren wir eine Zahlstelle der Autobahn und entrichten 100 Pesos. Deshalb ist es wohl auch so leer. Der Himmel wird zunehmend düsterer und bald fallen die ersten Regentropfen.

16:35 erreichen wir die Stadt Izamal. Hier liegt also das größte Kloster Lateinamerikas aus dem Jahre 1562, das aus den Resten einer ehemaligen Maya-Pyramide entstand. Es regnet in Strömen und so können wir uns erst nach einer Weile entschließen mit der Regenkleidung loszuziehen. Wer den Weg zum Kreuzgang hinauf erst einmal hinter sich gebracht hat läuft geschützt.

Aus den Wasserspeiern schießt das kühle Nass in Fontänen heraus und verwandelt die Wiese stellenweise in einen See. Wer gehofft hatte, dass der Regen nun einfach aufhört wird enttäuscht und so spurtet Markus durch das kühle Nass die Treppe hinunter und über den Platz zum Bus, um diesen näher zum Eingang des Klosters zu dirigieren.

Gegen 17:10 fahren wir weiter nach Mérida und treffen 18:50 am Hotel "El Castellano" ein. Die 5 Sterne deuten an, dass es sich dabei um eines der Top-Hotels dieser Reise handelt. Als Begrüßungsdrink gibt es einen herrlich erfrischenden "Margarita" mit dekorativem Salz am Glasrand. Von unserem Zimmer 1806 im 8. Stock hat man einen guten Blick auf die Lichter der Großstadt Mérida.
Die Akkus kommen wieder in den Lader und wir ins Bett.

UNTERKUNFT: HOTEL EL CASTELLANO IN MÉRIDA

4. Tag: Mittwoch 8. Oktober - Mérida, Celestún
Mérida: Markt/Gouverneurspalast, Öl, Sisal, Flamingos und Mangrovenwald bei Celestún, Mérida: Markt/Tortillamaschine
Morgens 6:15 wird es draußen langsam wieder heller und zunehmend dringt der Verkehrslärm der 1 Millionenstadt bis hier herauf in den 8. Stock. Der Regen hat aufgehört. Zur Sicherheit packe ich Regenhose und K-WAY in die Jutetasche und dazu die Badesachen. Bei der Minox 35 steht der Filmwechsel an. Der Weckruf erfolgt heute in spanisch.

Im Badezimmer gibt es leider keinen Fön. Die Wannenbatterie arbeitet nach amerikanischem Standard: Rechts ist zu. Und nach links gedreht kommt erst kalt und dann warm. Die emaillierte Badewanne ist am Rand leicht angerostet, die Toilette von American Standard.

Der Hotelführer ist hier noch edler als im letzten Hotel - mit farbig bebilderten Seiten. Dafür gibt es nur 14 Kabelkanäle und keinen deutschen Sender. Das TV-Gerät ist von Philips. Zwei 0.5-Literflaschen gereinigtes Wasser stehen wieder kostenlos zur Verfügung.

Auch dieses edle Hotel findet man im Internet: www.elcastellano.com.

7:00 Frühstück. An der Längswand ist ein großes Büffet aufgebaut, von dem mich heute die Grapefruit, Papaya, Pflaumen, Ananas und Kokosstreusel besonders interessieren.

3 Gitarrenspieler, die auch recht gut singen sorgen für Unterhaltung. Noch ein Minicroissant zum Abschluß.
Um 8:00 fährt uns der Bus zum Markt - mitten durch das Verkehrschaos. An einer Vielzahl von Ständen gibt es Obst und Gemüse, Kokosnüsse und Süßes und natürlich auch Fleisch und Fisch. Die letztere Abteilung betritt unser Führer Uwe als überzeugter Vegetarier nicht und man kann ihn schon ein wenig verstehen, wenn man die Branche näher kennt.

Wieder im Bus fahren wir zum Gouverneurspalast. Der Bau ist prachtvoll, groß und gut erhalten, das Wetter hier am Zócalo (=zentraler Platz) herrlich sonnig und angenehm warm.

Die Strecke führt vorbei an der Universität und an den Prachtvillen, um das Denkmal der Unabhängigkeit herum, am Zoo vorbei und durch die Allee mit den Bäumen, die mit ihrem Ast- und Blattwerk die Straße oft fast vollständig wie ein Baldachin überdecken.

Unser Weg führt uns vorbei am internationalen Flughafen. In Mexiko kennt man keine Stundenlöhne sondern Monatslöhne. An jedem 1. und 15. sei Zahltag und in den Dörfern jeden Freitag. Alkoholismus sei ein Problem und so ist es besser mehrmals im Monat Geld zu bekommen als das Risiko einzugehen, einen ganzen Monatslohn an einem Wochenende auszugeben. Soziale Sicherungssysteme gibt es nicht in Mexiko.

Rechts liegt ein petrochemisches Kraftwerk. Das Öl stammt aus dem Golf von Mexiko. Cancún ist abhängig von der Weiterverarbeitung des Öls hier in Mérida. Der Staat hat das Monopol auf Treibstoffe. Die Abkürzung PEMEX, die man hier an allen Tankstellen findet bedeutet "Petroleo Mexicana", die petrochemische Industrie Mexikos. Preisangaben wie bei uns sucht man vergebens. Es gibt einen Einheitspreis, so wie bei uns früher bei den Streichhölzern der Zündwarenmonopolgesellschaft.

Mexiko steht an der 5. Stelle der ölproduzierenden Länder und so wäre es ein reiches Land, das seine Bürger auch gut an diesem Reichtum teilhaben lassen könnte. Die Realität sieht anders aus: Die Mexikaner bezahlen hohe Steuern und auch der Treibstoff muss bezahlt werden. Mancher fragt sich, wohin der Reichtum dieses Landes umgeleitet wird. Die stolzen Zeiten Mexikos, wo es einen Emiliano Zapata, Pancho Villa oder auch Benito Juárez gab scheinen vorbei zu sein.

Die negativen Seiten des Öls sind die Umweltverschmutzung. Mexiko ist 6 mal größer als die Bundesrepublik Deutschland und hat 11000km Küste. Die Ölförderung im Golf von Mexiko bleibt nicht folgenlos für die Umwelt.

Früher wurde auf den Haziendas Sisal angebaut. Die Sisalpflanze benötigt viel Licht und Wasser und so wurde nach und nach der ganze Urwald abgeholzt und durch Monokulturen ersetzt. Der Sisal - das grüne Gold Yucatáns - wurde über die Stadt Sisal verschifft und zu Autositzen, Säcken, Seilen und Tauen verarbeitet.
Später wurde der Sisal, wie fast alle anderen Naturstoffe durch Plastik ersetzt. Die meisten Haziendas mussten schließen und verfielen und die Arbeiter zogen nach Mexiko City, um dort Arbeit zu finden. 90% des Sisals kommen mittlerweile aus Brasilien.

Gegen 11:00 erreichen wir die Anlegestelle für die Bootsfahrt bei Celestún. Jeweils zu sechst ab in die Boote: Und so fahren wir nun mit starker Motorkraft über die weite Wasserfläche, die durch den Regen der letzten Tage eine eher bräunliche Farbe angenommen hat. Die Flamingos, die sonst hier angeblich so zahlreich zu bewundern sind bekommen wir nun leider nicht zu sehen. Dafür gibt es ein paar Fregatvögel, Kormorane und Pelikane.

Der Höhepunkt ist die Fahrt durch den Mangrovenwald. Links oben am Baum hängt ein großes Termitennest. Ein kleiner Rundgang durch den Urwald rundet das Erlebnis ab. Eine tolle Tour!

12:35 erreichen wir unser Lokal für das Mittagessen am Meer. Es ist hier wohl das beste - auch wegen der sanitären Anlagen - und zieht so immer neue Gäste an. Der Anbau wird gerade neu eingedeckt.

Wer möchte kann draußen im Meerwasser baden. Um die Mittagszeit ist es jedoch schrecklich warm und so gehen wir lieber in den nahegelegenen Park unter die schattigen Bäume. Eine Frucht fällt herunter. Ein Vater fährt seinen Sohn auf dem Dreirad spazieren. Brillen sieht man bei den Mexikanern fast keine. In der Straße gleich hinter dem Lokal befindet sich eine Apotheke, in den Schlaglöchern steht noch das Wasser.

Uwe raucht einheimische Zigaretten ohne Filter und ohne Parfümierung. Das Papier ist aus Mais hergestellt und verrottet genauso natürlich und vollständig wie der Tabak.

Als Grundlohn sind in Mexiko 4$ pro Tag gesetzlich vorgeschrieben. Jeder ist hier sein eigener selbstständiger Unternehmer. Arbeit gibt es überall und so muß der Arbeitgeber schon etwas Interessantes bieten, um Personal herbeizulocken.

Um einen Tag in einem guten Restaurant arbeiten zu dürfen bezahlt ein Kellner schon mal morgens 150 Pesos, wenn er weiß, dass er am Abend mit 300 Pesos Trinkgeld nachhause gehen kann. Wer jedoch das Startgeld nicht aufbringen kann scheidet aus dem Rennen aus. Es gibt genügend andere, die hier seine Stelle einnehmen möchten.

Mexiko ist auch ein Land der Heiler. Es ist schon viele Jahre so, dass Kranke aus den USA über die Grenze nach Mexiko kommen, um hier die Heilung zu finden, die dort nicht möglich war. Namen wie Dr. Contreras, Royal Rife, Max Gerson, Harry Hoxsey, Mildred Nelson, Hulda Clark, Josef Issels oder die Fason-Stiftung sind mit der Geschichte der alternativen Krebsheiler in Mexiko verknüpft.

Auch Uwe kennt ein paar gute Heiler und fährt manchmal auch Touristen hin. Gegen Insektenstiche soll ein Limonenblatt recht wirksam sein - anstelle von Autan. Wer unter Arthrose leidet soll 30mg Magnesiumchlorid mit einem Liter Wasser mischen und ab Neumond je ein Glas morgens vor dem Frühstück trinken und eines abends. Die Beachtung des Mondstandes sei wichtig.

16:20 sind wir wieder im Hotel und nehmen die Treppe bis in den 8. Stock, weil das gesünder ist als mit dem Lift.

Das Fernsehprogramm zeigt jede Menge Werbung. Das kennen wir ja von zuhause. Ob es nun Deos sind oder Kellogg's-Flocken, Alka-Selzer oder Damenbinden. Alles wohlbekannte Sachen.

Und so zieht es uns noch mal zum Markt an der Ecke "Calle 65/56". Das lässt sich recht gut merken. Die Strecke führt vorbei an den Läden. Die Straßen sind noch ziemlich nass und es ist zu Fuß doch auch ein gutes Stück. Die Tomaten sehen lecker aus. Das Kilo bekommen wir für 7.5 Pesos. Die kleine Kokosnuss kostet mit 6 Pesos fast genauso viel. Dafür ist auch eine Menge Handarbeit für das Schälen mit der Machete erforderlich. . . . .

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Danke, daß Sie die Geschichte bis hier verfolgt haben.
Ich hoffe Sie hatten Ihren Spaß dabei. :-)


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