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Vietnam
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Vietnam - Von Hanoi nach Saigon
Erlebnisse einer Rundreise mit einer Woche Bambushütte am Meer

"ein Reiseführer, der sich von anderen völlig abhebt.. unterhaltsam geschrieben.. kurze Sätze.. herzerfreuende Kleinigkeiten/Details.. benötigte Gepäckstücke.."

mit Tipps zum Thema alternative Medizin..

114 Seiten, 38 Abbildungen

Inhalt:
Vorwort, Kurzgeschichte Vietnams, Währung, Rundreise - Hanoi - Ha Long - Hue - Hoi An - Saigon/Ho Chi Minh City - Mekong-Delta - Saigon - Phan Thiet, Vor/Nachteile Vietnams, Checkliste: Was nehme ich mit

Ziel Land und Leute eines interessanten Landes kennenlernen, bevor es schrecklich überlaufen sein wird (Thomas Cook)
Wann 30.5. - 15.6.2002
Beteiligte Matthias Weisser, Markus Weisser, Reisegruppe
Anreise S-Bahn: Taufkirchen -> München
Bahn: München -> Frankfurt
Flug: Frankfurt -> Singapur -> Hanoi mit Singapur Airlines und zurück
Reiseroute Hanoi -> Ha Long-Bucht -> Kaiserstadt Hue -> Wolkenpaß, Da Nang, Hoi An
-> Ho Chi Minh City (Saigon) -> Mekong-Delta -> Tunnel bei Cu Chi -> Phan Thiet
Impfungen keine durchgeführt
Währung Dollarreiseschecks im Hotel gegen "Dong" eintauschen
angezogen normale leichte Kleidung
Erfahrungen interessantes Land mit reichen Kulturschätzen, fleißige, freundliche, hilfsbereite Menschen mit Eigeninitiative, geringe Scheidungsrate, die alten IFA-Laster aus der ehemaligen DDR, 1 Mio Motorräder, wenige Autos, Fahrräder als Universaltransportmittel bis 300kg, chaotischer Verkehr mit recht wenig Unfällen, leckeres Essen, frische Fruchtsäfte, wenig Arbeitslose, tolle Mekong-Fahrt und das Tunnelsystem bei Cu Chi, vietnamesische Straßennamen und Schrift für Europäer lesbar, viel Gift noch im Boden von den amerikanischen Entlaubungsmitteln
Finanzielles Ingwer, Ginseng-Wurzeln, Uhren, Maßanzüge günstig. kein Zwang für Trinkgelder für Führer/Busfahrer, Erstattung der Flughafengebühr
Tipps Ingwer mitnehmen, Feilschen möglich/erwünscht, leckeres Essen aus dem Wok, ehrliche Reiseführer ohne fiese Abzocke, langärmelige Sachen nicht gebraucht
aufgeschrieben im Juni 2002 aus den Notizen vom Mai 2002  © 2003-2022 Matthias Weisser

Vietnam Karte
Von Hanoi aus besuchen wir die Ha Long-Bucht und fliegen weiter zur ehemaligen Kaiserstadt Hue. Über den Wolkenpaß fahren wir mit dem Bus über Da Nang nach Hoi An. Das Flugzeug bringt uns nach Ho Chi Minh City (Saigon). Wir besuchen das Mekong-Delta und das unterirdische Tunnelsystem von Cu Chi. Per Bus geht es 200km zu unserer Badeverlängerung bei Phan Thiet.

Textauszug . . .

4. Tag: Sonntag 2. Juni - Ha Long-Bucht

Ha Long-Bucht, Grotte, Aussichtspunkt, Töpferei, nachts in Hanoi
6:30 ertönt der Weckruf. Ab unter die Dusche. Das Wasser ist hier wunderbar weich. Von der Straße tönt ein Hupkonzert herüber - in unterschiedlichen Tonlagen. Mal gibt es 2 Töne kurz hintereinander. Mal kommt der Ton von hier, dann von dort und auch Pausen gibt es. Im Hintergrund zirpen die Grillen um die Wette. Wie im Konzert.

Der Strand sieht heute morgen ziemlich verlassen aus. Ein Mann kehrt unten am Pool. Die Blumen werden gegossen und die Flaggen über dem Hoteleingang flattern im Wind.

7:10 sitzen wir unten beim Frühstück. Das Büffet ist reichhaltig und so gibt es Ananas, Bananen, Melone, Trockenfrüchte, Pfannkuchen, diverse Müslizutaten und dazu verschiedene Säfte. Am Philips-Toaster ist gerade die Mechanik auf der einen Seite herausgesprungen.

Um 8:00 fahren wir mit dem Bus zurück zur Bootsanlegestelle. "Hoang Long" steht oben auf unserem Ausflugsboot. Das Wetter ist herrlich als wir eine halbe Stunde später langsam zwischen den Felsen der Ha Long-Bucht hindurchfahren, die zum Weltkulturerbe zählen. Manchmal erinnert es ein wenig an die Schluchten des Yangze.

Wie weit mein Schreibpapier heute wohl reicht? Von links kommen 2 Blatt Ersatz. Der Bleistift schreibt leider sehr schlecht auf dem feuchten Bogen. Immer wieder kommen kleine Boote mit ihren knatternden Motoren längsseits und bieten Früchte oder Kokosnüsse an. Sie sind dann recht enttäuscht, wenn kein Geschäft zustande kommt.

An manchen Felsen fahren wir so dicht vorbei, daß man das Zirpen der Grillen deutlich hören kann. So gut wie auf den schönen Postkarten kann man die Stimmung hier kaum einfangen. Das Wasser erscheint grünlich. Zu trinken gibt es Halida-Bier, Coca Cola oder Wasser.

10:07 legen wir an für die Besichtigung der Grotte. Etwa 150 Stufen geht es steil hinauf. Im Inneren ist es angenehm kühl. Hier in dieser Bucht begann 1964 der Vietnamkrieg. 40000 Vietcong-Kämpfer hielten sich in dieser Grotte versteckt. Nun klettern wir die Stufen zur Haupthöhle hinauf und drüben wieder herunter. Von der Holztreppe am Ausgang hat man einen herrlichen Blick auf die Bucht hinunter.

Der Schweiß rinnt aus allen Poren, während wir die Stufen wieder hinuntersteigen. So mancher moderner Fotoapparat streikt bei diesem plötzlichen Klimawechsel.

11:05 legt unser Boot ab und so fahren wir nun eine Viertelstunde hinüber zu der Insel mit dem Aussichtsturm. Wer möchte kann die 470 Stufen hinaufklettern. Zwei der Damen machen es sich einfacher und geben uns ihre Fotoapparate mit. Die steinernen Stufen führen - am Schwimmbad vorbei - steil hinauf und so kommen wir schweißnaß oben an. Aus einer Kühltruhe verkauft die Vietnamesin Eis oder Getränkedosen. Während wir unsere Aufnahmen machen donnert es bereits. Das Wetter meint es nicht gut mit uns und so steigen wir die Stufen rasch hinab, bevor es anfängt zu regnen.

Auf dem Schiff erwartet uns das Mittagessen. Zunächst Garnelen und Frühlingsrollen und dann Krebse. Son zeigt uns, wie man die Kruste der Garnelen aufbricht, den Deckel des Krebses abnimmt und das Fleisch herauszieht - ein richtiges Bildungsessen. An das Fleisch in den Scheren kommen wir mit dem Nußknacker heran. Als Getränke trinken wir Mineralwasser, Halida-Bier oder Wein. Das Wasser kostet 1$.

Während wir hier fleißig essen braut sich draußen ein richtiges Unwetter zusammen. Der Wind pfeift nur so über das Wasser und dann bricht ein heftiger Wolkenbruch los mit Blitz und Donner. Unser Schiff hat mittlerweile an einer geschützten Stelle angehalten und so warten wir, bis das Gröbste vorüber ist.

Auf dem Gemüseteller liegen Zwiebeln und Tintenfischtentakel. Es folgt Fisch und dazu Reis und grüne Bohnen. Den Abschluß bildet eine liebevoll verzierte Ananas. Es ist angenehm kühl geworden und das durchgeschwitzte Hemd trocknet langsam wieder. Gegen ½ 2 Uhr erreichen wir die Anlegestelle.

Als wir mit dem Bus in Richtung Hanoi fahren sehen wir, was der Sturm hier an Land angerichtet hat. Stellenweise haben sich auf der Straße richtige Seen gebildet und so mancher Baum am Straßenrand ist einfach abgebrochen. Son erzählt uns, daß bei einem starken Regen in Hanoi die Fußgänger bis zur Hüfte im Wasser stehen. Die Rikscha fährt dann noch, Autos nicht mehr.

Rechts steht ein Bahnhof. "Ga" steht auf dem Schild, von französich "La Gare". Alle 15 km gibt es einen Bahnhof. Und so braucht der Zug etwa 10 Stunden von Halong nach Hanoi. Mit dem Bus sind wir da bedeutend schneller. Erst um ½ 2 Uhr losgefahren werden ein paar von unserer Gruppe heute abend noch in Hanoi ins Theater gehen. Morgen 10:30 geht es dann Richtung Flughafen, die Tickets für den Inlandsflug nach Hue hat Son schon. Von 6-10:00 können wir vorher noch in Ruhe das Frühstück im Hotel einnehmen.

Gegen 15:00 halten wir an der Dong-Trieu-Töpferei. Ein ganzes Gebiet hat sich dieser Kunst verschrieben. Von Hand wird der Ton in Formen gegossen, die Form vorsichtig geöffnet, das Tonstück herausgenommen, entgratet, mit dem Pinsel bemalt und gebrannt. Eines der Mädchen steckt mir einen kleinen bemalten Eierbecher zu. Im Laden nebenan kann man die fertigen Endprodukte kaufen.

4000km Deiche gäbe es in Vietnam und natürlich eine große Menge Wächter. 4 Mio Tonnen Reis hat das kleine Land exportiert in 2001 und steht damit in der Welt an 2. Stelle. Nebenbei sei Vietnam der zweitgrößte Kaffeeexporteur - nach Brasilien. Die Preise stünden derzeit schlecht.

15:43 passieren wir wieder eine Zahlstelle. Etwas freundlicher schaut die Sonne wieder heraus. Rechts der Straße schneiden Vietnamesen Reisstroh. So um die 80kg wiegt wohl das Bündel, das der junge schlanke Mann so scheinbar mühelos balancierend hinauf zum Wagen trägt. Der große Horst aus unserer Reisegruppe verzieht jedenfalls ganz schön das Gesicht, als er das Bündel auf seine Schultern wuchten möchte. Die Jugend fängt Heuschrecken in einer großen Plastikflasche - als Vogelfutter, wie Son meint.

16:15 sind es noch 64km bis Hanoi. Eine halbe Stunde später kommen wir durch das 1km lange Soja-Saucen-Gebiet. Vor fast jedem Haus stehen hier die braunen Flaschen in den Regalen. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept.

Das abgeworfene "Agent Orange" der Amerikaner im Vietnamkrieg hat hier im Land große Schäden angerichtet. Es gibt noch viele Behinderte und das Gift im Boden wird erst in etwa 10-20 Jahren abgebaut sein. Viele Soldaten sind heute noch vermißt.

Das Verkehrschaos von Hanoi hat uns wieder. Aus jeder Seitenstraße quillt wieder ein Pulk Motorräder, die einfach quer herüberfahren. 17:35 haben wir unser Hotel erreicht. Diesmal sind wir 5 Stockwerke tiefer - in Zimmer 406 untergebracht - leider ein Raucherzimmer und der Ausblick aus dem Fenster so gar nicht sehenswert.

Das ungebrannte Tonteil aus der Töpferei hat den Transport neben den beiden Diafilmen leider nicht überstanden und so schütte ich die hellen Tonbrösel aus meinem Wimmerl.

Der letzte Abend in Hanoi. Mit Hilfe unseres Reiseführers haben wir überlegt, was wir hier in der Hauptstadt noch ansehen könnten und die grobe Route festgelegt. Zum Bahnhof soll es gehen, vorbei am Lenin-Park und dann am See vorbei in Richtung Altstadt.

19:05 ist es nun, der eine Akku schon wieder vollgeladen. Draußen ist es warm und so marschieren wir im Hemd - vorbei an einem Friseur. Überall sind wieder die Fernsehgeräte eingeschaltet - wegen der Fußball-WM. Der Weg führt an der 3. Autowerkstatt vorbei, wo innen gerade gemeinsam an einem Tisch - neben dem Auto - zu Abend gegessen wird.

Die Kocherei bei der Garküche ein paar Meter weiter sieht interessant aus. Auf einem Kohlenfeuer werden massive Blechschalen mit etwas Fett aufgeheizt, so wie bei uns die dünnen Racletteformen. Dann kommt das Fleisch hinzu, was in nur wenigen Sekunden völlig gar gebraten ist. Dazu noch ein Spiegelei dazugeworfen - manchmal fällt es auf den Boden. So schnell kann Kochen sein. Die Temperaturen bewegen sich stets im oberen Grenzbereich des Öls und so schlagen immer wieder - fast meterhohe - Flammen aus den ölig schwarzen Schalen in Richtung Decke.

Daß der rote Fliesenboden genauso ölig ist wie das Essen und damit natürlich auch gefährlich glatt, habe ich leider erst begriffen, als mir plötzlich die Füße wegrutschten und ich mit einer leichten Drehung mitsamt der Videokamera auf dem Boden aufschlug. Durch den Aufprall mit dem Kopf wurde ich so richtig wach und rappelte mich wieder auf. Die Stirn leicht aufgeschlagen, die Videokamera recht ordentlich verschrammt und Hose und Hemd auf der Seite so ölig wie vorher der Boden - so gehen wir nun also weiter in Richtung Bahnhof.

Der Lenin-Park kostet selbst um diese nächtliche Zeit noch Eintritt - 2000 Dong pro Person. Auf der Statue stehen die Namen Tinh Than und Nguyen van Troi. Ein Stück weiter spielen ein paar Jugendliche Badminton - im Doppel. Am anderen Ende des Parks steht eine große aufgeblasene Rutschburg, wo immer noch so manches Kind in der Mitte hinaufläuft und auf der Seite wieder herunterrutscht. Davor kann man sich wiegen lassen auf der schon bekannten Waage mit den roten Leuchtziffern und der Sprachausgabe, die mit einem Teller auch gleich die Größe mißt.

Draußen auf der Straße sucht ein Rickscha-Fahrer Kunden. Nur was nützt uns das, wenn er den Bahnhof nicht kennt. Zur Busstation wollen wir jedenfalls nicht und laut Karte kann es nicht mehr weit sein. In einer Nebenstraße zur "Le Duan" finden wir die Schienen, die zum Bahnhof führen. Eine rote Diesellok steht auf dem Abstellgleis. Wenn wir jetzt hier entlang der Schienen . . . Der Mann in seinem Wärterhäuschen hat leider etwas dagegen und so müssen wir zurück bis zur Hauptstraße. Ein gutes Stück noch zieht sich die Strecke hin, bis wir dann endlich den Platz erreichen, wo links das Gebäude mit der Beschriftung "Ga Hanoi" steht. Dies ist also der Bahnhof und vorne ist der Busbahnhof, den der Rikscha-Fahrer möglicherweise gemeint hat.
Gerne würden wir einen der Züge sehen. Der Weg zu den Gleisen bleibt uns jedoch versperrt. Nur Fahrgäste mit einem gültigen Fahrschein dürfen durch die Türe zu den Zügen. Was nun? Soll etwa alles umsonst gewesen sein?

So schnell gebe ich nicht auf und so erkundige ich mich am Schalter, welche Möglichkeiten es gäbe. Wir sollen morgen wiederkommen, um 8:00. Also gut. Dann bis morgen. Erst um 10:30 fährt unser Bus in Richtung Flughafen ab.

Bei der Bäckerei/Konditorei in Bahnhofsnähe erstehen wir 2 Blätterteigtaschen - fleischgefüllt - für je 3000 Dong und stehen nun an der Kreuzung der Nguyen Thai Hoc-Straße. Wieder klingelt uns ein Vietnamese mit seiner Rikscha an. An einem der grünen Papierkörbe kann ich meinen Abfall loswerden. Ein paar Meter weiter stoßen wir auf ein Bahngleis. Wir sind falsch und müssen ein Stück zurück.

In dem kleinen CD-Laden sind die Silberscheiben zwischen 36000 und 53000 Dong ausgezeichnet. Auf dem Schild an der Kasse steht dann etwas von 12000 Dong. Die Covers sehen nach Fotokopien aus.

Viele Straßen sind hier Einbahnstraßen. Gerade überqueren wir die Quan Su. Jetzt um 21:15 knattert immer noch eine Menge Motorräder durch die Straßen. Tüt, tüt, tüüüt macht es - in den verschiedensten Tonlagen und Rhythmen. An der Straßenecke steht eine Fußpumpe. Manchmal steht der Eßtisch mitten auf dem Gehweg.

Die Zebrastreifen haben hier anscheinend keine besondere Bedeutung. Im ständigen Strom der Zweiradfahrer nicht unter die Räder kommen, so heißt die Kunst. Daß der Verkehr gefährlich sein kann hat unsere Reisegruppe bereits erfahren. Gleich am ersten Abend hier in Hanoi wurde jemand von uns angefahren.

Nun haben wir den Hoan Kiem-See erreicht und treffen auf eine Gruppe - teilweise bereits bekannter - Postkartenverkäufer, die nach dem anfänglichen Hallo nicht begreifen wollen, daß wir zu unseren mittlerweile 50 Postkarten nun absolut keine weiteren 10 mehr brauchen können. Jeder möchte gerne mit einem Kauf unterstützt werden während ich so gerne in Ruhe etwas vom See gesehen hätte.

Die Motorradfahrer sind da weniger aufdringlich. Wenn man nicht zum Hotel gefahren werden möchte, so sagen sie einem freundlich den kürzesten Weg dorthin. An der Ecke der Lo Duc erstehen wir noch eine Flasche Mineralwasser "La Vie". Die 10000 Dong mögen im Vergleich zu den 6000 Dong in Halong teuer erscheinen, viel billiger als in der Minibar des Hotels ist es allemal. 22:30 begrüßt uns der Portier am Sunway-Hotel und wir nehmen aus sportlichen Gründen die Treppe bis zum 4. Stock.

Auf Stirn und Nase sehe ich nun die blutigen Abschürfungen meines Ausrutschers in der Garküche. Der Bereich um die roten Stellen auf der Stirn ist leicht angeschwollen. Die öligen Flecken auf Hemd und Hose lassen sich mit einen Stück Seife und viel Gerubbel auswaschen. Es hätte schlimmer ausgehen können. 23:28 bläst noch der Fön ins nasse Hosenbein der Jeans. Auf der Stirn habe ich eine dicke Schicht St.-Jakobsbalsam aufgetragen und so sieht man nichts mehr von den roten Stellen. Über Nacht klebe ich ein Pflaster auf.
UNTERKUNFT: HOTEL SUNWAY IN HA NOI


5. Tag: Montag 3. Juni - Hue Kaiserpalast, Markt
Bahnhof von Hanoi, Flug nach Hue, Zitadelle, Kaiserpalast, Markt von Hue, Hotel Saigon Morin
Die Uhr zeigt 6:30, es wird ein sonniger Tag. Die Jeans ist noch leicht feucht und aus dem blauen Hemd der letzte Fleck nun raus. Nun muß es nur noch trocknen.

7:10 sitzen wir beim Frühstück. Ein frisch zubereitetes Omelett muß es heute sein - mit fast allem. Dazu Toast mit leicht gesalzener Neuseelandbutter. Zum Trinken ein Glas Pampelmusensaft und schwarzen Tee. Mund und Nase schmerzen bei jedem Bissen.

Auf zum Bahnhof. Auf den Straßen ist heute wieder mehr Verkehr, weil es ein Werktag ist. Ein paar Vietnamesen essen wieder an ihrem Tischchen auf der Straße. Der Friseur möchte unbedingt meine 6mm kurzen Haare schneiden.

8:40 erreichen wir das Bahnhofsgebäude. Die Dame am Schalter sitzt vor einem Monitor und rechts daneben spuckt der Automat die fertigen Tickets aus. Von Hanoi bis Saigon bezahlt der Reisende vor uns gerade 732000 Dong (ca 51 EUR). Viel wird hier noch von Hand ausgefüllt und daneben liegt der Taschenrechner. Das Gebäude ist nicht klimatisiert und so tropft mir Schweiß von der Stirn, während wir immer noch warten.

Nun brauchen wir also doch ein Ticket - für einen Dollar - zur Besichtigung des Bahnsteigs. Im Hinterzimmer füllen wir dazu einen Bogen aus - mit 2 Durchschlägen. 15000 Dong also für 1 Stunde Besichtigung am Bahnhof. Die Frau ist freundlich und meint ich würde eine Lok auf Gleis 5 finden. Vorsichtig sollte ich sein beim Überqueren der Gleise. Am besten ganz vorne vorbei. Und so schaue ich nun, was es hier am Bahnhof alles zu sehen gibt.

Der lange grüne Zug scheint keine Lok zu haben. Auf dem Nachbargleis fährt gerade eine rote Rangierlok weg und auf dem Bahnsteig tummeln sich die Reisenden und das Reinigungspersonal. Ein Mann kontrolliert die weißen Stoffüberzüge für die Sitzlehnen.

Erst als ich im Vorbeigehen das laute Lüfter-Geräusch aus dem grünen Wagen höre und davor den Tankwagen sehe wird mir klar, daß das die Lok sein muß. Sie ist fast nicht von den normalen grünen Wagen zu unterscheiden. Die Tür zum Maschinenraum steht offen. Innen werkt ein lautes Dieselaggregat und speist den Generator. Nur wenige Meter entfernt liegen die Pritschen für das Bedienpersonal und daneben die Postsäcke.

Die Wagen sind einfach ausgestattet. An der Decke surrt eine Garnitur motorisch in der Richtung verstellter Lüfter. Im Waschraum hängt ein kleines weißes Keramikwaschbecken mit Messinghahn. In Deutschland würde es vermutlich kaum einen Monat halten. Ist nicht deswegen mittlerweile fast alles aus Edelstahl?

Einige Zeit ist vergangen, wir müssen zurück ins Hotel. Wann wir wieder nach Hanoi kommen, möchte die junge Angestellte wissen. Ich weiß es nicht.

Auf der breiten Tran Hang Dao fährt gerade der Sprengwagen und so bekommen die Radler, an denen er vorbeifährt automatisch ihren Teil ab. 9:50 steigen wir zum letzten Mal die Stufen zum Sunway-Hotel hinauf. Mein rotes T-Shirt ist vollkommen durchgeschwitzt und so halte ich es unter die Wasserleitung. Der Kofferboy sammelt die Koffer ein und auch die Minibar wird kontrolliert, während der Fön noch mein T-Shirt trocknet. Es bleibt gerade noch Zeit den Servicebogen für das Zimmer auszufüllen. Ein letzter Check: im Tresor haben wir nichts vergessen und hinunter zum Bus.

Pünktlich 10:30 fahren wir nun in Richtung Flughafen. Seit 1995 sei privates Feuerwerk in Vietnam verboten. Es gab zu viele Unfälle, sogar Busse seien explodiert. Ein- bis zweimal pro Jahr macht der Staat ein Feuerwerk. Arbeitslose gäbe es sehr wenige, etwa 5% in den Städten. Am Straßenrand steht wieder eine der handbetriebenen Zuckerrohrpressen . . . .

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Danke, daß Sie die Geschichte bis hier verfolgt haben.
Ich hoffe Sie hatten Ihren Spaß dabei. :-)


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Mit 38 hochauflösenden Abbildungen, Kurzgeschichte Vietnams, Hinweisen zur Währung und Checkliste für die Reise.
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